Die Geschichte der Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V. von 1990 bis 1999
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Was bisher geschah: Die Geschichte der Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V. von 1980 - 1989
1990 - Obwohl noch immer keine 70 Mitglieder zählend war das Vereinsleben der FRGN in jenen Zeiten sehr aktiv, wie der Jahresterminkalender 1990 beweist: 24.03. Teilnahme an einem Fußballturnier, 15.04 Anrudern, 24.05. Wanderfahrt Großauheim, 12. -16.06.Wanderfahrt Gardasee, 18.08. Besuch des Inselvereins mit dem R. G. Nied Achter, Teilnahme am Halbmarathon in Kelkheim, 01.09. Teilnahme an der Betriebssportregatta der Höchst AG, 08.09. ÄPPELWOI ACHTER mit Nieder Beteiligung, 16.09. Wanderfahrt nach Flörsheim, 30.09. Drei R. G. Nieder beim Berlin Marathon, 06.10. Zwei Vierer beim Rudermarathon in Düsseldorf, 09.10. Teilnahme am Trainerlehrgang des H. R.V., 21.10. Abruderfeier der R.G. Nied, 28.10.Teilnahme am Frankfurt Marathon. Außer diesen aufgeführten Aktivitäten gab es weitere Teilnahmen an verschiedenen Veranstaltungen sowie verschiedene Bauarbeiten am und im Bootshaus. Apropos Erhaltung Bootsmaterials: Erinnern Sie sich noch an die Taufe der „UNVERZAGT“? Es war im Jahr 1954. Dank der Pflege an diesem Boot, und nicht nur an diesem, durch Alfred Hoffmann und Bernd Ravens steht das Boot immer noch den Mitgliedern zur Verfügung.
Ein großes Sommerfest feierte die R.G. Nied im Juli, rund um das Bootshaus an der Wörthspitze, das auch an diesem Tag besichtigt werden konnte. Dabei wurden drei weitere Boote getauft. Der Doppelvierer, gesponsert von der Frankfurter Sparkasse, erhielt den Namen „FRASPA“, die zwei Einer wurden auf die Namen „FOLLOW ME“ und „SPORTS AQUARIUS“, je gesponsert von der Frankfurter Flughafen AG und Coca-Cola, getauft. Damit erhöhte sich der Bootsbestand auf nunmehr 21 Boote.
Im Herbst ist der sehr geschmackvoll neu eingerichtete Clubraum den Mitgliedern im Rahmen einer Feier vorgestellt. Wieder einmal wurde in Eigenarbeit ein Juwel geschaffen. Wir sind eben doch ein Arbeiterverein, ganz im Sinne unserer Gründer.
1991 - Grund zum Feiern hatte die R.G. Nied im Juni dieses Jahres. Da wurde der 70. Geburtstag gefeiert und gleichzeitig der neue Achter getauft. Unter dem Applaus von 120 Besuchern taufte die Frankfurter Sportdezernentin das Boot auf den Namen „BETTINA VON ARNIM“ und wünschte allzeit gute Fahrt. Stadtverordneter Karl – Heinz Bührmann und auch Frau Schenk würdigten in einer kurzen Ansprache die Arbeiten der Frankfurter Vereine und deren ehrenamtlichen Mitglieder. Besonders imposant war die Idee die Feierlichkeiten - in Erinnerung an die Gründerzeit des Vereins – im Stil der 20er Jahre zu begehen. Es war eine großartige Feier, die in der Öffentlichkeit und vor allem in der Presse große Anerkennung fand, und davon zeugte, dass die R.G. Nied es immer noch versteht große Veranstaltungen aufzuziehen und Feste feiern kann.
An dem Oste -Marathon, es waren 90 km zu rudern, nahm ein Riemenvierer der R.G. Nied, dass einzige Riemenboot unter allen teilnehmenden Booten, teil und erreichte einen sehr guten 3. Platz. Auch unsere Wanderruderer waren wieder aktiv. Die Mahnmale zum Gedenken an die Opfer des ersten Weltkriegs in Verdun konnten während einer Wanderfahrt in Frankreich von den Ruderern der R. G. Nied besichtigt werden.
Durch die vielen Aktivitäten, die auch von der Presse publiziert wurden, konnten weitere Mitglieder gewonnen werden, sodass die Mitgliederzahl in diesem Jahr auf über 70 anstieg.
1992 - Herausragendes Ergebnis in diesem Jahr waren zwei 2. Plätze bei den FISA Masters WM in Köln. Im Vierer ohne Steuermann fuhren Hubert Stamm, Bernd Ravens, Alfred Hoffmann und Martin Clark. Die vier vorgenannten, dazu Steuerfrau Dagmar Rinke, besetzten in Renngemeinschaft den Achter. Bei insgesamt 10 Starts platzierten sich die Ruderer der R. G. NIED 7-mal unter den ersten 3 Plätzen. Zwei 1., drei 2. und zwei 3. Plätze. Im September siegten Hubert Stamm, Alfred Hoffmann und Rudi Paul in Renngemeinschaft in ihrem erst dritten Start bei der Bocksbeutel- Regatta in Würzburg.
Die diesjährige Wanderfahrt führte uns über die Grachten in Holland bis nach Amsterdam.
Wanderfahrt Niederlande 1992 | Unterwegs in den Grachten |
1993 - Ihre gute Kondition stellten die Ruderer der R. G. NIED schon im Frühjahr beim 10. Schwimmfest des H. R.V. in Gießen unter Beweis. Man erreichte dort immerhin drei erste, drei zweite und drei dritte Plätze.
Im Jahr 1993 brach in der R.G. Nied ein regelrechtes Regattafieber aus: bei 13 besuchten Regatten und 24 Starts konnten die Ruderer drei Siege und acht zweite Plätze für sich verbuchen: einen Sieg bei der 5. Internationalen Masters Regatta in Hamburg erruderte Hubert Stamm in Renngemeinschaft mit der Hassia und der Hellas Gießen. Ein überraschend guter zweiter Platz im Achter wurde in Renngemeinschaft mit der R.G. NIED, R.G. Hamburg, R.C. Hassia und Hellas Gießen ebenfalls von Hubert Stamm errungen. Beim „Head oft he River Race“ vor den Toren Londons auf der Themse erreichten Alfred Hoffmann und Hubert Stamm in Renngemeinschaft im Achter den 7.Platz von 100 gestarteten Booten und waren das schnellste Boot der nicht Britischen Teilnehmer. Ebenfalls gute Platzierungen wurden bei der FISA – Veteranen – WM in Wien erreicht, wobei der dritte Platz im Einer von Rudi Paul das herausragende Ergebnis war.
Bei der Roseninselregatta auf dem Starnberger See konnten in Renngemeinschaft mit dem Frankfurter Ruderverein Hubert Stamm und Martin Clark den ersten Platz erreichen. Auch bemerkenswert ist die Tatsache das man zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins den Endlauf beim Frankfurter „ÄPPELWOI ACHTER“ teil nahm.
Bei der diesjährigen Abruder Feier wurde ein neuer Gig – Vierer auf den Namen „DIETMAR MÜKUSCH“ von unsrem langjährigen Vorsitzenden Dietmar Mükusch getauft. Mehrere Rennen, darunter einige Achter Einladungs- und Verlosungsrennen, rundeten die wieder einmal gelungene Feier ab.
Nach Abschluss der Saison 1993: die Pritsche wird aus dem Wasser genommen - dieses Mal für immer! |
1994 - Nachdem die alte Pritsche fast 30 Jahre ihren Zweck erfüllte, wurde die neue Pritsche anlässlich der Anruderfeier unter großem Interesse der Öffentlichkeit eingeweiht.
Feierliche Einweihung der neuen Pritsche, die bis heute Verwendung findet |
Das sportliche Jahr begann mit dem Schwimmfest in Gießen. Mit insgesamt 8 Siegen, inklusiv einem sehr knappen Sieg in der Schluss- Schellen- Staffel kehrte die R.G. Nied heim.
Einen hervorragenden 3.Platz mit nur 2/1000 sec. Rückstand auf den zweitplatzierten erzielte der Männerachter bei den FISA Masters in Groningen. Der erfolgreiche Trend unserer Aktiven setzte sich in diesem Jahr weiter fort. Bei 12 besuchten Regatten und mit 27 gestarteten Rennen wurden 7 erste Plätze 8 zweite Plätze und weitere gute Platzierungen erreicht.
Die FRGN bei den FISA-Masters in Groningen
Endlich konnten wieder Siege im Jugendbereich gefeiert werden. Dank der guten Trainerarbeit von Bernd Ravens konnten Philipp Weigand, Thomas Pries, Sascha Ravens, Carsten Burk und Strf. Andrea Pries bei der männlichen Jugend sowie Tanja Zimmer, Andrea Pries, Carola Mook, Andrea Jordan und Strm. Sascha Ravens bei der weiblichen Jugend jeweils den ersten Platz belegen. Zum ersten Mal konnten sich die Nieder Ruderer in den Wanderpokal des Starnbergers Ruderverein verewigen. Beim Rennen des ROSENINSEL – ACHTER auf dem Starnberger See belegte die Crew in der Besetzung Bernd Ravens, Wade Ernst Platt, Martin Clark, Hubert Stamm, Jörg Heinzig, Alfred Hoffmann, Manfred Schade, Dr. Dirk Stanischewski und Strm. Sascha Ravens souverän den ersten Platz.
1995 - Die größte Bewährungsprobe des Jahres kam direkt zu Anfang des Jahres, als Hochwasser über Wochen hinweg nur Zentimeter vor der Bootshaustür stand. Dank dem Weitblick der Väter des Boothausneubaus wurde der Grundstein soweit über Normal Null gewählt, dass er den gleichen Pegelpunkt wie die alte Nidda Brücke hat, somit wurden wir von den Wassermassen verschont. Unser Nachbar Nassovia Höchst meldete zum gleichen Zeitpunkt 1,5 Meter Landunter.
Eigentlich praktisch - der Weg zur Pritsche kann entfallen | Blick in Richtung Wörthspitze / Höchst |
Aus rudersportlicher Sicht war 1995 wieder ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Viele unserer Mitglieder hatten an Regatten teilgenommen und waren von der Konkurrenz gefürchtet. Der erste Auslandsstart führte uns nach London zum größten Achterrennen der Welt. Hier starteten 420 Achter im 10 Sekundenabstand auf den 7 Kilometer langen Kurs. Zu genießen waren auch die Erfolge auf der internationalen Veteranen Rudermeisterschschaft in Bled. Hier konkurrierte unsere Mannschaften stark um die ersten Plätze der jeweiligen Rennen, drei Mal errangen sie den zweiten Platz. Auch unsere Jugend zeigte in diesem Jahr eine gute Wettbewerbsfähigkeit, zweimal wurde ihnen der Sieg nur um wenige Sekunden vor der Nase weggeschnappt und das jeweils auf einer Langstrecke von 4,5 km. Auf der Boxbeutel Regatta in Würzburg waren es 10 Sekunden, die Philipp Weigand, Benjamin Schade, Carsten Burk und Thomas Pries vom Sieg trennten, beim Nikolausvierer in Mainz fiel der Abstand noch knapper aus.
1996 - Mit einer gemeinsamen Auffahrt der geladenen Rudervereine begann das Anrudern in unserem 75-jährigen Gründungsjahr. Weiter ging es mit einer Bootstaufe von 2 Ruderbooten und einem neuen Motorboot. Festreden beendeten den offiziellen Teil. Bei einer internen, nur für die Mitglieder organisierten Jubiläumsfeier, wurden Irene Dechert, Dieter Bach, Dr. Jürgen Stehling und Alfred Hoffmann wegen ihrer verdienstvollen Vereinsarbeit mit der Bronzenadel des HRV ausgezeichnet.
1997 - Der erste Bauabschnitt zur Sanierung unseres Bootshauses hat mit der Treppe und dem Eingangsbereich zu unserer Gaststätte begonnen. Der erste Schritt zur Erhaltung des Bootshauses, der sich über mehrere Jahre erstreckte. Die sportlichen Erfolge der jugendlichen Ruderer/innen, die später einmal ins aktive Lager überwechseln, wurden bei der Jahreshauptversammlung besonders hervorgehoben.
1998 - Dieses Jahr konnten wir neben vielen 2. + 3. Plätzen 14 Regattasiege erringen. Ein neuer 3er und ein neuer 4er Gig erweiteten unseren Bootspark. Die Sanierung unseres Bootshauses ging weiter. Stromverteilung, Außenanlage, Dusch- und Umkleideräume wurden erneuert.
1999 - Seit den Anfängen der 1960er Jahre richtete die FRGN, abgesehen von internen Regatten zu Abrudern, keine Regatten mehr aus. Dies änderte sich in diesem Jahr, in der gemeinsam mit dem RC Nassovia Höchst eine Langstreckenregatta über 6 KM ins Leben gerufen wurde. Diese Regatta sollte sich in den kommenden Jahren zu einem festen Bestandteil im Regattakalender etablieren.
Auch dieses Jahr ging es mit umfangreichen Sanierungsarbeiten weiter. Besonders die Sanierung der Bootshalle war mit enormen Anstrengungen zahlreicher Mitglieder verbunden. Die Arbeiten hierzu erstrecken sich über sieben Tage und wurden, bis auf die Neuauslegung des Bodens in der Bootshalle, größtenteils sämtlich durch unsere Mitglieder bewerkstelligt. Dank dieses tollen Einsatzes wurde ein Erscheinungsbild geschaffen auf das die RGN'ler stolz sein können. Erstmals seit Jahrzehnten stieg unsere Mitgliederzahl auf über 100 Mitglieder.
Trotz den Sanierungsarbeiten wurde der Sport nicht vergessen. Mit 15 Siegen wurde die Saison beendet. Noch erwähnenswert sind die unglaublichen 2.800 km in diesem Jahr, gerudert allein von Sascha Ravens.
Wie es weitergeht: Die Geschichte der Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V. von 2000 - 2009