Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Die Geschichte der Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.          von 1921 bis 1945

Bildmaterial und Text Copyright: Frankfurter Rudergesellschaft Nied

1921 - Gründung der Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V. am 15.06.1921. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Verein weder Bootsmaterial noch ein eigenes Clubhaus. Nach dem Erwerb erster, gebrauchter Boote diente zunächst ein Schuppen unter dem Saalbau „Zum Schwanen“ (am Nieder Kerbeplatz) als Bootslagerraum.

1922 - Beitritt zum damaligen Süddeutschen Ruderverband (S.R.V.).

1923 - Erster Regattasieg der FRGN im September 1923 (Schülervierer auf der Eddersheimer Regatta). Im Folgejahr wurden bereits 3 Siege errungen. Der Bootspark konnte auf 4 Boote erweitert werden.

1925 - Der stete Mitgliederzuwachs führte dazu, dass der Bau eines eigenen Bootshauses beschlossen wurde. Im Frühjahr 1925 begannen die Grundarbeiten auf dem ehemaligen Gelantinegelände der Stadt Frankfurt (heute steht an dieser Stelle zwischen alter Niddabrücke und Mainzer Landstraße ein Kindergarten). Der Großteil der handwerksmäßigen Arbeiten wurde selbst durchgeführt. Zudem stemmte man in diesem Jahr noch den Kauf eines gebrauchten Rennachters und die Ausrichtung der 52. Verbandsregatta des S.R.V., die der FRGN einen Sieg im Vierer einbrachte.

Verbandsregatta des S.R.V. im Jahr 1925

Wintertraining, November 1925

1926 - Im Frühjahr 1926 wurde der neue Achter unter großer Anteilnahme der Nieder Vereine und Bevölkerung getauft. Im Sommer 1926 wurde das neue Bootshaus feierlich eingeweiht. Es entwickelte sich ein reges, geselliges Leben im Verein, auch sportliche Erfolge blieben nicht aus. Der im Vorjahr erworbene Achter wurde in Frankfurt durch die Mannschaft A. Scheu, J. Helbig, A. Thorwarth, K. Struth, R. Wölfinger, E. Traband, A. Hahner, L. Belz, St.: A. Reineke, zum Sieg geführt, zudem wurden noch drei Viererrennen gewonnen.

Taufe des neuen Achters am Main

Unser erstes Bootshaus nach der Fertigstellung

Mit der Fertigstellung des eigenen Clubhauses wuchs auch die Zahl der Mitglieder nochmals erheblich. Man beschränkte sich nicht nur auf die Ruderei, das Bootshaus bot auch Platz für eine große Anzahl von Paddelbooten.

1927 - In diesem Jahr konnte der erfolgreiche Vierer in der Besetzung Andreas Thorwarth, Karl Struth, Alfred Hahner, Lorenz Belz und Stm. August Reineke unter Trainer Jakob Hässler vier Siege für die Rudergesellschaft erringen.

1928 - Die bereits 1927 erfolgreiche Mannschaft, die auch 1928 eine Reihe von Siegen für sich verbuchen konnte, gehört zu einer der erfolgreichsten Mannschaften der FRGN.

Auch verstand es die Rudergesellschaft, Regatten auszurichten, die allgemein, aber auch speziell in organisatorischer Hinsicht als beispielhaft gelobt wurden. So führte die FRGN im Auftrag des Süddeutschen Ruderverbandes am 9. und 10. Juni eine zweitägige Regatta durch, bei der aber nur ein 2. Platz errungen werden konnte.

1929 - Obwohl die Nieder Ruderer nur in älteren und gebraucht gekauften Booten zu Regatten fuhren, errang ein Vierer in Mainz den 1. Platz. Der Vorstand entschloss sich erstmals zum Kauf eines Neubootes, das bei der Bootswerft Leux in Frankfurt gebaut wurde.

Bootstaufe "Marie Reinicke", auf dem Bild rechts die erste Ausfahrt mit dem neuen Boot (im Hintergrund sieht man die Schwanheimer Kirche)


1930 - In den folgenden Jahren hatte die Rudergesellschaft weniger Glück. Im September 1930 stieß unser Achter bei voller Fahrt mit einem Eisenkahn zusammen. Die Mannschaft kam mit dem Schrecken davon, doch der Bug des Achters ging völlig zu Bruch. Glücklicherweise wurde Sachschaden durch die Versicherung gedeckt, die Reparatur konnte in Eigenarbeit durchgeführt werden.

Abrudern 1933

Abrudern 1933, Blick auf Nied vom Schwanheimer Ufer aus

Es sollte fünf Jahre dauern, bis endlich die Flagge der FRGN wieder einmal auf Sieg gezogen werden konnte. Auch abseits der Regatten waren die Nieder Ruderer aktiv. Wanderungen im Taunus waren seinerzeit ebenso populär wie Spaßwettbewerbe, die neben den traditionellen Rennen am Abrudern ausgetragen wurden.

1935 - Nach sechs sieglosen Jahren war die Mannschaft Konrad Bätz, Erich Hasselbach, Willi Denzer, Werner Krückel, Stm. Walter Stanger in Frankfurt und in Offenbach im Jugendvierer erfolgreich. Die erfolgreiche und für den Verein hoffnungsvolle Mannschaft wurde aber leider durch den Militärdienstes auseinandergerissen. Auch die folgenden Jahre brachten dem Verein lediglich Achtungserfolge. Zweimal waren Mannschaften der FRGN in dem Dauerrennen „Quer durch Frankfurt“ in der Gigbootklasse erfolgreich.

Sieg im Ermunterungsvierer 1935

Jugendtraining 1939

Jugendtraining 1939

Immer mehr lichteten sich die Reihen der aktiven Ruderer infolge Einberufung, doch wurde der Ruderbetrieb durch ältere Ruderer, Schüler und Ruderinnen weiterhin aufrecht erhalten, Rennmannschaften konnten jedoch kaum noch gebildet werden.

1940 - Nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges versuchten die wenigen, in der Heimat verbliebenen Kameraden den Vereinsbetrieb so gut es ging aufrecht zu erhalten. Die Tore des Clubheimes mussten in den letzten Kriegsjahren jedoch ganz geschlossen werden. Dass dies für immer geschehen würde ahnte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch niemand. Das Ergebnis einer Bombennacht 1944 war die restlose Vernichtung des Bootshauses mit dem gesamten Bootsmaterial und allem sonstigen Inventar. Das Leben der RGN schien für immer ausgelöscht zu sein.

Die Reste unseres ersten Bootshauses nach dem nächtlichen

Bombenangriff 1944

Wie es weitergeht: Die Geschichte der Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V. von 1946 - 1959