Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Erst Sonne, dann Regen

Die Überschrift könnte man nicht nur auf das Wetter, sondern auch auf die Gemütslage nach den Rennen der „Grauen Panther“ in Heidelberg beziehen. Am 18. Mai machten sich Martin Wolters, Martin Monshausen, Wolfgang Becker und Sascha Ravens mit vier Booten auf dem Hänger auf den Weg Richtung Süden. Die 1.000 Meter Strecke, die die Masters und Kinder Ruderer zurücklegen müssen, ist schön gelegen zwischen Kaiserstuhl und Gaisberg. Es gibt zwar kein Albanosystem, aber immerhin Bojen, die die Strecke eingrenzen und alle 250 Meter eine Markierung zur Orientierung. Und: Wie uns morgens kurz nach Ankunft erzählt wurde, gibt es seit zwei Jahren sogar einen Ampelstart. Also durchweg gute Voraussetzungen für tolle und spannende Rennen.

Morgens als eines der ersten Rennen der Regatta machten Wolfgang und Sascha im Masters Doppelzweier in der Altersklasse C bei bereits warmen Temperaturen und aufklarendem Himmel am Startnachen fest. Rechts und links flankiert von unseren Gegnern aus Karlsruhe bzw. Speyer ging es los. Alle drei Boote kamen gut vom Start weg. Bei Streckenhälfte hatten wir die Führung auf Karlsruhe bereits deutlich ausgebaut, die Speyerer wehrten sich noch und waren nur eine Länge hinter uns. Je näher wir dem Ziel kamen, desto mehr konnten wir uns allerdings absetzen und am Ende sogar noch etwas Kraft für den Doppelvierer am Abend sparen. Ergebnis: 1. Platz Wolfgang und Sascha 3:28,27 Min., 2. Platz Speyer 3:37,69 Min. und 3. Platz Karlsruhe 3:46,52 Min.

Bis zur Mittagszeit hatte sich über der Regattastrecke die Sonne endgültig durchgesetzt und für blauen Himmel gesorgt. Allerdings zogen aus Süden kommend schon langsam Wolken auf, die aber noch in den Bergen festhingen. Nun ging es für die beiden Martins (oder Martin’s? oder Martine? oder Martinse?)im Masters Einer an den Start. Zuerst Martin W. in der Altersklasse E. Hier bekam er es mit einem der starken Waldshuter zu tun, auf die wir auch später noch im Vierer treffen sollten. Die gerade erwähnten Wolken hingen übrigens noch in den Bergen fest, weil mittlerweile auf der Strecke ein leichter Gegenwind aufgezogen war. Martin W. stellte nach eigener Aussage fest, dass er im Einer wohl eher ein Schönwasser Ruderer sei und hatte etwas Mühe mit den Wellen. Es siegte der Waldshuter in 3:49,94 Min., vor dem Dormagener RG Bayer (4:02,88 Min.) und vor Martin W. (4:10,35 Min.).

Drei Läufe später war Martin M. an der Reihe und bekam es mit den zwei jüngeren Waldshutern zu tun, die ebenfalls später noch im Doppelvierer gegen uns antraten. Auch er kämpfte mit den Wellen, konnte bis zur Streckenhälfte aber noch den Anschluss an Platz 2 wahren. Bis zum Ziel musste er die beiden Waldshuter dann allerdings ziehen lassen und war dementsprechend etwas enttäuscht. Ergebnis: 1. Platz Waldshut 1 in 3:46,06 Min., 2. Platz Waldshut 2 in 3:51,60 Min. und 3. Platz Martin M. in 4:00,61 Min.

Der bereits erwähnte Doppelvierer hatte seine Startzeit erst um 18.52 Uhr und im Verlauf des Nachmittags wurde aus dem Gegenwind auf der Strecke Schiebewind. Das sollte uns eigentlich freuen, da man dann schneller ist, allerdings brachte der Wind die dicken dunkeln Wolken aus den Bergen mit und sorgte eine halbe Stunde lang für Unwetter. Als es „nur noch“ normal regnete, riggerten wir unseren Vierer auf und gingen schließlich so spät wie möglich aufs Wasser, um nicht zu nass und kalt zu werden. Aber Pustekuchen, der Schiebesturm ließ die armen Kinder im Einer, die vor uns dran waren, nur verzweifelt und verspätet die Startnachen erreichen. Irgendwann ging es dann auch für uns endlich los, patschnass bis auf die Haut, aber egal so ging es ja allen. Die Schiedsrichter hatten sich entschieden, das Kommando zwischen Achtung und Los bzw. zwischen roter und grüner Ampel sehr kurz zu halten, damit den armen Helfern auf den Startnachen nicht die Arme abfallen (so ein Vierer mit aufgestellten Blättern bei Strömung und Schiebewind lässt sich nicht ewig festhalten). Unsere Gegner aus Waldshut bzw. Waiblingen waren darauf besser eingestellt und zogen uns gleich auf den ersten Metern ordentlich davon. Zwei kleine Missgeschicke mit den Wellen, dem Wind und Skull im Einteiler hängen bleiben sorgten dafür, dass wir erst zur Streckenhälfte so richtig in unseren Rhythmus fanden. Die Waldshuter waren bereits enteilt und auch Waiblingen lag über eine Länge voraus. Immerhin konnten wir den Abstand auf der zweiten Streckenhälfte halten. Ergebnis: 1. Platz Waldshut in 3:04,01 Min., 2. Platz Waiblingen in 3:09,71 Min. und 3. Platz für Martin M., Martin W., Wolfgang und Sascha in 3:15,71 Min. Fazit: Gegen so starke Gegner reicht es nicht, nur einmal vor dem Rennen in der Besetzung zusammen zu trainieren.

Insgesamt war es aber trotzdem ein schöner Regattatag; es gab gute Steaks, leckeren Kuchen und eine kleine Shoppingtour für unseren Groupie Anette – wobei es unbestätigte Gerüchte gibt, dass es nicht Anette war, die mit Tüten zum Auto zurückkehrte, gelle Wolfgang? Heidelberg, wir kommen bestimmt wieder, vielleicht 2020 ja mal wieder im Achter. (SRav)