Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Erkenntnisse

1. Sascha ist noch zu jung, um bei dieser Regatta im Einer zu starten.
2. Erfahrene, gut rudernde Damen im Vierer beeinflussen den Bonus positiv.

Aber der Reihe nach: Traditionell findet am Fronleichnamstag die 23 Kilometer Langstreckenregatta „Rund um den Kühkopf“ in der Nähe von Darmstadt statt. Gestartet werden kann dort im Einer, im Rennzweier, im Gigdreier oder im Gigvierer.
In diesem Jahr hatten wir eine recht große Teilnehmergruppe aus Nied und Höchst am Start: Im Gigdoppelvierer starteten zum Einen Martin Clark, Martin Wolters, Gisi Taeuber, Rüdiger Dingeldey und Steuerfrau Jennifer Stefani. Im zweiten reinen Nassovia Gigdoppelvierer saßen Dagmer Hübner, Peter Antony-Spies, Martin Monshausen, Wolfgang Becker und Steuermann Tomi Kalin. Den Doppelzweier bildeten Stefan Ehrhard und Bernd Ravens und Sascha Ravens startete zum ersten Mal im Einer beim Kühkopf.

Nachdem alle auf individuelle Art und Weise beim RC Neptun Darmstadt angereist waren – teils per Fahrrad, per Motorrad, mit dem PKW oder per Nassovenbus mit Bootshänger im Schlepptau – riggerten wir unsere Boote auf und gingen nach und nach aufs Wasser, um zu starten. Als erstes machte sich Sascha mit einem konstanten 22er Schlag auf die Strecke, danach der Vierer um Schlagmann Rüdiger, der in der Regel einen 30er Schlag vorlegt, gefolgt vom Doppelzweier und schließlich dem Vierer um Schlagmann Wolfgang, der kurzfristig noch eine kleine aber wichtige Mutter am Stemmbrett ersetzen musste, bevor es losgehen konnte.

Sascha überholte während seiner Fahrt zwei seiner Gegner im Einer und konnte diese schnell und deutlich distanzieren. Der Vierer um Rüdiger überholte auf seiner Fahrt insgesamt sieben Boote. Die Crew um Wolfgang fand einen ruhigen aber kräftigen Rhythmus und konnte auch vier Boote überholen. Der Doppelzweier mit Stefan und Bernd an Bord hatte einige Steuerprobleme, konnte aber auch einige Boote einkassieren.

Bei dieser Regatta fährt man die ersten 8,5 Kilometer auf dem Alt-Rhein, danach geht es 5,5 Kilometer gegen den Strom raus auf den Neu-Rhein und abschließend durch ein recht enges Nadelöhr zurück auf den Alt-Rhein, um die letzten 9 Kilometer zu absolvieren. Das Problem ist, dass auf dem letzten Teilstück keine Kilometerschilder mehr am Ufer stehen. Die beginnen erst wieder ca. 2 Kilometer vor dem Ziel nach einer Fußgängerbrücke. Alle Mannschaften quälen sich also auf diesem letzten Teilstück solange durchs Ungewisse bis endlich die Fußgängerbrücke in Sicht kommt. Diese Brücke läutet für die meisten Boote den Endspurt ein – wobei noch darüber gestritten wird, ob es ab der Brücke noch 1500, 2000 oder sogar noch mehr Meter bis zum Ziel sind.

Nach der Zieldurchfahrt heißt es für alle: Popo lüften und Hände begutachten. Schnell die Boote abriggern und verladen, um dann endlich den gemütlichen Teil bei Steak, Würstchen, Kaffee und Kuchen zu genießen.

Abschließend kam es dann zur Siegerehrung. Zuerst die Ehrung der Einer: Sascha ist zwar die schnellste Zeit aller Einer gerudert, allerdings hat diese Regatta so ihre Besonderheit. Es gibt keine Altersklassen, sondern die Mannschaften bekommen je nach Alter und Geschlecht einen Bonus, mit dem ihre Zeit schön gerechnet wird. Und nun kommen wir zur ersten oben erwähnten Erkenntnis: Sascha ist für diese Schönrechnerei einfach noch zu jung. Seine Zeit von 1:44:54 Std. wurde mit 100% gewertet. Die Zeit des wesentlich älteren Sieger‘s Ernst Pawlowski aus Gießen wurde aufgrund seines Alters nur mit 86% gewertet, was aus seiner 1:51:00 eine 1:35:28 machte. Insgesamt wurde Sascha 4. von 5 Einern.

Bei den Doppelzweiern mussten sich Stefan und Bernd nur der sehr starken Mixed-Kombo aus Offenbach/Nürtingen geschlagen geben und erreichten eine Zeit von 1:40:19 (gerudert) und 1:32:17 (gewertet). Die anderen vier Doppelzweier haben sie hinter sich gelassen.

In der Klasse der Gigvierer siegte die Mannschaft um Rüdiger in einer Zeit von 1:36:18 (gerudert) und 1:25:14 (gewertet). Der zweite Platz ging an eine Renngemeinschaft aus Baden-Würtenberg, die zwar etwas schneller unterwegs waren, aber einen minimal schlechteren Bonus hatten. Und auf dem dritten Platz folgte schon die Mannschaft um Wolfgang, die 1:39:19 gerudert waren und mit 1:26:24 gewertet wurden. Für beide Doppelvierer zahlte sich die oben erwähnte zweite Erkenntnis aus. Sie hatten mit Gisi bzw. Dagmar jeweils eine erfahrene Dame an Bord, die zum einen den Bonus positiv beeinflusst, aber beide können eben auch schnell rudern.

Das Wichtigste ist: Es hat wie immer viel Spaß gemacht und der Teamgedanke auch über die einzelnen Boote hinweg stand im Vordergrund.

Und abschließend noch ein kleines Stellengesuch: Martin C., Martin W. und Martin M. suchen noch einen vierten Martin, um einen reinen Martin-Vierer bilden zu können.