Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Jung gegen Alt

Dieses Jahr stand der Besuch der Würzburger Bocksbeutelregatta ganz im Zeichen des Kampfes Jung gegen Alt. Ich kann mich erinnern, dass Manfred Schade dafür früher mal den Challenge Cup beim Abrudern ausgerufen hatte. Da sind wir als Kinder-/Juniorenruderer im Rennboot gegen die Masters im Gigboot  über 500 Meter gestartet. Diesmal haben wir dafür die 4,5 km lange Strecke in Würzburg genutzt. Aber der Reihe nach.

Im ersten Rennen mit Nieder Beteiligung starteten Wolfgang Becker und Sascha Ravens im MM 2x B. Relativ zügig überholten die Beiden die zwei Startnummern vor ihnen gestarteten Gegner aus Nürnberg. Kurz vor dem Ziel nahmen sie im Augenwinkel ein weiteres Heck wahr und nahmen an, dass es der zweite Gegner aus Würzburg sein müsste. Im Ziel stellten sie dann fest, dass die Würzburger schon relativ relaxt aussahen und das Boot im Augenwinkel noch aus dem Rennen davor sein musste. Die Beiden mussten also warten bis die Zeiten ausgehängt wurden. Wolfgang und Sascha hatten Glück bzw. genug gezogen, sie gewannen ihr Rennen in 14:30 Min. vor Würzburg (14:37 Min.) und Nürnberg (16:23 Min.).

Die nächste Nieder Starterin war Gisi Taeuber zusammen mit Corina Bachmann aus Neckarems im MW 2x C. Die Beiden waren schon in Varese zusammen gerudert. Und wie damals dort trafen sie auch in Würzburg auf Manuela Damm aus Offenbach, die diesmal aber zusammen mit Sybille Roller von der Nassovia startete. Gisi war in Würzburg nicht hundertprozentig fit und so hatten sie und Corina ihren Gegnerinnen nicht so viel entgegenzusetzen wie gewünscht. Sie machten aber das Beste aus der Situation und erreichten das Ziel als Zweitplatzierte in 16:01 Min. mit nur 10 Sek. Rückstand auf die beiden Siegerinnen.

Bernd Ravens, Thomas Ruprecht (Mannheim), Stefan Ehrhard, Rüdiger Dingeldey und Steuerfrau Kati Chrysalidis waren ungefähr zur selben Zeit auf dem Wasser und starteten im MM 4+ D Gig gegen die Uhr, da kein Gegner gemeldet hatte. Die Zeitvorgabe von der Regattaleitung lautete 17:20 Min. Die vier Haudegen legten sich mächtig in die Riemen und unterboten die Zeitvorgabe deutlich mit ihrer Zeit von 15:36 Min. Damit war der zweite Nieder Sieg des Tages gesichert.

Am frühen Abend kam es dann zum Showdown im MM 4x+ Gig, dem oben erwähnten Rennen Jung gegen Alt. Die beiden Mannschaften ruderten zwar in unterschiedlichen Altersklassen gegen verschiedene Gegner, aber es war klar, dass hinterher ein Zeitenvergleich vorgenommen würde. In der Altersklasse A starteten Thomas Pries, Carsten Burk, Wolfgang Becker, Sascha Ravens und Steuerfrau Kati Chrysalidis gegen den Münchner Ruder-Club. In der Altersklasse D ging dieselbe Mannschaft an den Start wie zuvor im Riemenboot, diesmal allerdings gesteuert von Gisi Taeuber. Deren Gegner kamen vom Mühlheimer RV und vom RV Münster.

Beide Nieder Boote starteten in ihrem jeweiligen Rennen als Letztes. Beide überholten auf der Strecke ihre Gegner, d.h. sie konnten sich sicher sein, ihre Altersklasse gewonnen zu haben. Aber wer die Truppe kennt, weiß was nun kommt: Beide gaben keinen Millimeter nach und ruderten volle Kraft voraus Richtung Ziel, es ging ja schließlich um die Ehre im Kampf Jung gegen Alt. Die Jungen gewannen ihre Altersklasse in 14:58 Min. vor München (16:02 Min.) und auch die Alten siegten in ihrer Altersklasse in 15:23 Min. vor Mühlheim (16:12 Min.) und Münster (16:29 Min.). Wer jetzt schnell im Kopfrechnen ist, sieht schon, was passiert ist: Die Jungen waren 25 Sek. schneller als die Alten.

Das größte Kompliment kam von Rüdiger, der nicht einfach nur gratulierte, sondern meinte: „Das kann nicht sein.“ Nun begann die Suche nach Argumenten, warum wir Jungen schneller gewesen sind. Ihr hattet zwei frische Männer an Bord (Thomas und Carsten waren vorher kein Rennen gerudert). In Relation zwischen den beiden Altersklassen A und D hättet ihr noch viel schneller sein müssen. Zum Glück ist Würzburg nicht der Kühkopf, wo die Zeiten schön gerechnet werden.

Es war auf jeden Fall ein toller Tag für die Nieder Ruderer mit vier Siegen und einem zweiten Platz. Das Wetter hatte sich von seiner herbstlich-sonnigen Seite gezeigt und es hat wieder einmal viel Spaß gemacht. Würzburg, wir kommen wieder. Allerdings ist der Plan, nächstes wieder zusammen im Achter zu starten statt gegeneinander in zwei Vierern Jung gegen Alt. (SRav)