Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Bocksbeutel Regatta 2019 in Würzburg

Nur ganz alte Hasen erinnern sich, dass “der Bocksbeutel” tatsächlich auch einmal nicht in Würzburg sondern in Miltenberg stattgefunden hat, weil eine größere Baustelle am Fluss den Fahrweg behinderte.

Diesmal “wie immer” in Würzburg, und von unseren 11 kleinen Negerlein, dem nied-nassovischen Selbsthilfe-Achter (Anm. der Redaktion: Sporthilfe-Achter, spielt auf einen Rennberichterstattungsirrtum am Museumsufer an), waren’s dann noch 5, woraufhin wir dann, wie jeder leicht nachrechnen kann, im Doppelvierer und im Doppelzweier angetreten sind.

Und folglich den Bootshänger mit einem Gigachter (mancher mag beim Lesen noch leichte Schmerzen im Kreuz spüren), einem 4er und 2 Zweiern bestückten. Denn Gisi startete im Achter. Nicht in diesem Boot natürlich, sondern im Hanauer Boot, in dessen Verein die Mehrheit der Mädels rudert. Auf Gisi im Gespräch mit der Steuerfrau blickend kam die Frage, wer von beiden denn die Steuerfrau sei – vermutlich weil Gisi auch als Steuerfrau sehr gefragt ist und nicht, weil sie ihre Ruder-High-Heels vergessen hatte.

Dieses Boot sicherte dann auch unsere erste fränkische Weissweinflasche, und es sollten noch mehr folgen. In Würzburg wird hintereinander gestartet, und wenn man als zweites Boot den vorfahrenden Gegner eingeholt hat, kann man getrost schon ein wenig den “Druck rausnehmen”. Es sei denn, die Gegner sind gar nicht im selben Rennen, doch dazu später.

Sascha und Wolfgang gingen diesmal wieder im Doppelzweier an den Start und konnten alle Boote ihrer Altersklasse hinter sich lassen. Heute ist ja alles online, daher gab’s dieses Jahr in Würzburg zum ersten Mal Online Live Results. Noch nicht Live Positions wie in Basel, wo die Rückennummern GPS-Sender sind, aber immerhin standen die Zeiten Minuten später schon im Internet. Es ist schön, wenn man mit alten Bekannten - sobald man das Boot aus dem Wasser hebt, mutieren Gegner ja wieder zu Freunden – das Kuchenbuffet abarbeitet, sich dabei die Ruhmestaten und Erfolge anhört, und dann live den Gesichtsausdruck von Niklas (Namen von der Redaktion geändert) sieht, als auf seinem Handy die Zeiten erscheinen – “Oh Sch… ade, ihr ward ja eine Sekunde schneller als wir!”.

Die Vorfreude auf unser Doppelviererrennen mit Bernd, Wolfgang, Stefan und Rüdiger wusste der Veranstalter durch “einen verspäteten Bergfahrer” am Ende der Schifffahrtspause noch um eine gefühlte Stunde zu verlängern. Halb so schlimm, da der versprochene Regen nicht kam und wir doch so einige alte Bekannte beim Warten oben im Startbereich antreffen konnten. Aber irgendwann durften wir dann doch los, konnten dem nach uns startenden Gegnerboot noch ein paar Längen Abstand drauflegen und die vor uns fahrende jüngere Altersklasse bedrängen. Grund genug, die Schlagzahl ein bisschen zu drosseln, doch Halt – der eigentliche Gegner sitzt ja gar nicht im Vierer hinter uns – sondern im Doppelzweier (Anm. der Redaktion: manchmal sind noch vereinsinterne Rechnungen zu begleichen). Also powern bis zur Zielhupe! Das reichte nicht nur zu einer schnelleren Zeit als im 2er, sondern auch zu weiteren 4 Weinflaschen, zu denen es dieses Jahr stylische Regattavereinsjubiläumsweingläser gab.

Der geneigte Leser vermag selbst die Anzahl der Weinflaschen mitzuzählen, die wir mit Mühe von der Siegerehrung zum Vereinsbus tragen konnten - andere Vereine “fackelten” das gleich vor Ort ab. Würzburg wir werden wiederkommen, aber jetzt setzen wir unsere Segel erstmal Richtung Basel. (wb)