Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Amstelhead 2017 - Vom Winde verweht

Da die Veranstalter des Head of the River Race in London in den letzten Jahren viel mit dem Wetter, der Tide und Rennabsagen bzw. –abbrüchen zu kämpfen haben, fährt unsere Masters Truppe seit 2015 stattdessen zum Amstelhead nach Amsterdam. Hier geht es Ende März stadtauswärts über ca. 8 km nach Ouderkerk. Gestartet wird im Verfolgermodus, d.h. alle 20 Sekunden geht ein Boot auf die Strecke. Die ersten 30 Mannschaften werden nach den Ergebnissen des Vorjahres gesetzt, das bedeutete für uns Startplatz 17. In diesem Jahr machten sich Wolfgang Becker, Sascha Ravens, Martin Clark, Martin Wolters, Rüdiger Dingeldey, Bernd Ravens, Deddy Glitsch, Stefan Ehrhard und Steuerfrau Gisi Ravens-Taeuber auf den Weg nach Amsterdam.

Samstag nachmittags kamen wir nach ca. viereinhalb-stündiger Autofahrt an, unser Boot wurde diesmal dankenswerter Weise von der Germania transportiert. Da samstags auch schon Rennen in anderen Boots- und Altersklassen stattfinden, kann man erst nach Regattaschluss gegen 17.30 Uhr aufs Wasser zum Training. Daher erledigten wir erst einmal den Check-In in unserem mittlerweile schon Stammhotel, das nur ca. 500 Meter Fußweg von der Regattastrecke entfernt liegt. Anschließend hieß es umziehen, Boot aufriggern und eine letzte lockere Einheit absolvieren, damit Gisi sich wieder an DIE Kurve gewöhnen konnte. Zur Erklärung: Die Amstel macht auf dem Regattakurs einige Windungen, die mit den Kurven auf unserem Trainingsrevier in Frankfurt nicht zu vergleichen sind. Mittlerweile haben wir uns speziell für Amsterdam ein Steuer schweißen lassen. Wie wir dieses Jahr feststellen sollten, bedarf es allerdings noch etwas Feinschliff bis es ideal ist. Nach dem Rennen stand es aufgrund der Strömung in den Kurven im ca. 30 Grad Winkel vom Schwert zur Seite ab. Abends stärkten wir uns noch bei Antipasti, Pizza, Pasta und zum Abschluss des Abends im Hotel mit einem Absacker an der Bar.

Am Sonntagmorgen war es dann so weit: Frühstück, Hotel Check-Out und ab an die Strecke. Da es leider regnete und sehr matschig war, stellten wir fest, dass wir nächstes Jahr nicht nur unser Steuer nachjustieren müssen, sondern auch unser Schuhwerk noch einmal überdenken sollten. Der Matsch quoll bei einigen von uns in die Badelatschen und sorgte für nasse und dreckige Füße/Socken…im Frühjahr bei doch noch kühlen Temperaturen eher suboptimal.

Nun zum Rennverlauf: Da wir wie oben bereits erwähnt zu den gesetzten Mannschaften zählten, ergaben sich im vorderen Feld für uns keine Überholmanöver, da dort alle Mannschaften annähernd gleich schnell zu den direkt vor und nach ihnen startenden sind. Die Herausforderung in diesem Jahr war der heftige Gegensturm, der uns um die Ohren peitschte. Gisi feuerte uns aber bestens an, steuerte einen guten Kurs durch die teils lang gezogenen Kurven und so erreichten wir das Ziel schließlich nach 29:29,4 Minuten. Das reichte für den 16. Platz von 66 Booten, womit wir aufgrund der Bedingungen und dem gezeigten Einsatz und Willen zufrieden waren. Zum Vergleich: Die siegreiche Mannschaft von der ortsansässigen Rijnland-Kombi um den ehemaligen Olympia Ruderer Nico Rienks benötigte 26:50,1 Minuten, der Letztplatzierte war 38:20,3 Minuten unterwegs.

Abschließend ging es zurück durch den Matsch zum Hänger, Boot abriggern und verladen und dann ab unter die doch noch warme Dusche. Der ein oder andere Burger wurde beim Studentenverein auf der Terrasse noch verdrückt, um dann die Heimfahrt zurück nach Frankfurt anzutreten. Amsterdam, wir kommen sicher wieder – mit einem noch besseren Steuer…und mit anderen Schuhen. (SRav)