Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Von der Niddaquelle zur Niddamündung

Bereits im Winter wurde die Route für die diesjährige Nachfolgeveranstaltung des 24h Radfahrens festgelegt – Ben hatte die Idee sich den Ursprung und Verlauf der Nidda im Umfang einer Radwanderung anzusehen. Mit zahlreicher Teilnahme konnten wir bereits im Vorfeld rechnen, die jährliche Radtour wurde bei mir während des Wintertrainings bereits mehrfach angefragt.

Ein ganz andere Dimension nahm die Organisation im Vorfeld ein: war Start- und Zielpunkt bisher immer unser Clubhaus galt es erstmals den Transport von zunächst 15 Fahrrädern und Personen von Frankfurt zum Taufstein zu organsieren. Auf den ursprünglichen Plan – unseren Bootshänger zum Radtransporter umfunktionieren konnten wir aufgrund einiger mittel- und kurzfristigen Abmeldungen letztlich dann doch Abstand nehmen. Die Anfahrt erfolgte letztlich per Bahn und zwei PKW's - den Fahrern Maria und Manni sowie Familie Göse für die Bereitstellung des passenden Fahrzeuges noch einmal Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Etwa um 10:30h trafen beide PKW's am Taufstein ein und warteten dort auf die Bahnfahrer, denen bereits der S-Bahnzubringer zum Hautbahnhof einen Strich durch die ursprüngliche Planung gemacht hatte. Telefonisch wurde uns eine ETA von 11:00h am Hoherodskopf, etwa 2 KM von unserem Standort, durchgegeben. Bis sich beide Gruppen  zusammengeschlossen hatten verging dann letztlich doch noch etwa eine Stunde!

Nach Besichtigung der Niddaquelle (wie die meisten Quellen ein kleines, unscheinbares Rinnsal) ging es dann zunächst auf Schotterpisten, später auf Asphalt ständig bergab. Bis auf einen Ausrutscher (im wahrsten Sinne des Wortes) haben wir trotz erheblichem Gefälle alle Kurven sicher genommen und die Strecke nach Schotten mit beachtlichem Tempo zurückgelegt. Ein klitzekleiner Schauer begleitete uns um Schotten herum, die Wetterprognosen verkündeten ständige Regenschauer ab der Mittagszeit.

Der erste größere Schauer erwischte uns dann kurz vor unserer ersten und wie sich später herausstellen sollte auch einzigen großen Pause in einem Supermarkt in Florstadt. Auf dem Weg dorthin haben wir uns neben dem Regen auch davon nicht entmutigen lassen, dass die Wegweiser zur Niddamündung mitunter sehr schwankende Entfernungen zu unserem Ziel anzeigten. In Staden lagen noch 60,6KM vor uns, fünf Kilometer weiter waren es dann plötzlich 63,3KM worauf wir beschlossen haben den Kilometerangaben auf den Schildern keine Beachtung mehr zu schenken.

Hochgerechnet musste unsere Pausenstandpunkt in etwa der Hälfte der Gesamtdistanz entsprechen, und bei der Akkustandsabfrage (jetzt sagt mir mal jeder, wie viel Saft noch in euren Beinen steckt) erhielt ich ermutigende Antworten in der Spanne von 45-80%. Wie sich später herausstellte waren die Einschätzungen durchweg sehr realistisch, und wie im richtigen Leben verbrauchen sich die Akkuladung von 50-0% gefühlt schneller als die Akkuladung von 100-50%.

Weiter ging's im Regen, der uns bis Niddatal/Karben trotz Regenkleidung quasi komplett durchnässte. Positiv zu vermerken war dass wir den auf der gesamten Strecke von Nidda bis Karben perfekt ausgebauten Niddaradweg dafür quasi für uns alleine hatten. Ab Karben wurde der Regen weniger und unsere Orientierungsprobleme größer. Unser Hauptnavigator und Wegstreckeninitiator Ben beschloss kurzerhand mit seinem Brüderchen per Bahn nach Frankfurt weiterzufahren, andere diskutierten dem schlechten Beispiel kurze Zeit später zu folgen, doch soweit kam es dann doch nicht.

Kurz vor Bad Vilbel versuchten wir einige der zahlreichen Schleifen der Nidda durch Abkürzungen zu umgehen. Einen Spähtrupp hat das Hauptfeld dabei aus den augen verloren, so dass die verbliebenen Radler ab sofort in zwei Gruppen unterwegs waren. Da einige Radfahrer noch andere abendliche Verpflichtungen hatten bzw. die Strecke direkt am Wohnort vorbeiführte reduzierte sich die erste Gruppe von Bad Vilbel bis Rödelheim von sieben auf vier Fahrer.

Unser jüngster Teilnehmer, der bei dem Stop in Florstadt einen Akkustand von 45% angegeben hatte stand jetzt bei unter drei Prozent Leistung, hielt aber trotz Nässe wie alle anderen bis nach Nied durch. Ab Nied, auf nun allen vertrauten Wegen, war es nur noch ein Katzensprung bis zur Wörthspitze, wo die erste Gruppe um 18:15 eintraf und somit das Ende unserer Niddaradtour einleitete, Gruppe zwei folgte mit etwa zehn Minuten Abstand.

Im Verein waren Grill und Bänke bereits aufgebaut, und nachdem dreck und Schlamm von unseren Rädern und Körpern gewaschen waren genehmigten sich alle Radfahrer und Helfer das wohlverdiente Abendessen. Ab sofort läuft übrigens die Routenplanung für das nächste Jahr, denn trotz der Witterungsumstände hat es allen riesigen Spaß gemacht, so dass einer erneuten Erkundung des Rhein-Main Gebiets per Pedale nichts im Wege steht.

Die Kilometerleistungen im Einzelnen für Statistiker (gewertet wurde nur die reine entlang der Nidda absolvierte Fahrtstrecke!):

Antje 109KM (Antje ist die Strecke am Vortag bereits in entgegengesetzter Richtung gefahren und morgens aus Schotten angereist!)
Andi 97KM
Jo 97KM
Klaus 97KM (Ist die Gesamtstrecke in Jeans gefahren!)  
Tom 97KM
Viki 97KM
Hugo 95KM (Mit 14 Jahren jüngster Teilnehmer)
Sascha 91KM
Tim 91KM
Sabine 75KM
Ben 57KM
Oli 57KM

Gesamtfahrstrecke: 1060KM, somit ist im „Spirit“ des 1000KM Radfahrens die magische Vierstellige Grenze auch dieses Jahr erreicht worden.