Frankfurter Rudergesellschaft Nied 1921 e.V.

 

Tolle Performance bei World Masters in Duisburg

Da die FISA World Masters Regatta dieses Jahr in Duisburg stattgefunden hat, dachten sich im Herbst 2011 die Nieder und Höchster Masters Ruderer Wolfgang Becker, Michael Schulz, Rüdiger Dingeldey, Stefan Ehrhard, sowie Bernd und Sascha Ravens, dass es eine schöne Gelegenheit wäre, dort mal wieder zu starten. Bernd hatte diese Regatta schon Anfang/Mitte der 90er Jahre öfters besucht – damals noch mit Wade Platt, Martin Clark und anderen.

Dass das Niveau von Jahr zu Jahr zunimmt und dort mittlerweile auch ehemalige Nationalmannschaftsruderer und Olympiasieger wie z.B. Thomas Lange an den Start gehen, ist uns zu Ohren gekommen. Daher haben wir uns vom hessischen Landestrainer Harald Blum einen entsprechenden Trainingsplan erstellen lassen und viermal die Woche trainiert. An dieser Stelle auch noch einmal einen herzlichen Dank an Reinhard Dingeldey, Carsten Burk und Deddy Glitsch, die uns beim Achter Training immer wieder unterstützt haben. Zu den oben genannten Ruderern gesellten sich noch das neue Nieder Mitglied Gisela Taeuber, sowie Hubert Stamm und Hans-Jürgen Hanke von der Nassovia.

Am 06.09. war es dann soweit. Das erste Rennen mit Nieder/Höchster Beteiligung ruderten Bernd und Sascha Ravens im Masters Männer Doppelzweier B (Mindestdurchschnittsalter 36) über die 1.000 Meter lange Strecke. In dieser Konstellation hatten die beiden dieses Jahr vielleicht erst dreimal zusammen trainiert, da die Trainingsgruppe sich auf die Großboote konzentriert hatte. Trotzdem gelang es Bernd und Sascha einen guten Start zu rudern und nach 250 Metern gut im Feld zu liegen. Der Übergang auf den Streckenschlag gelang leider nicht so wie gewünscht und sie verloren auf den nächsten 500 Metern an Boden. Der Endspurt über die letzten 250 Meter lief dann wieder besser und sie beendeten das Rennen in dem 6-Boote-Feld als Fünfter in einer Zeit von 3:37,28 Minuten.

Nachmittags ruderte Gisi Taeuber im Masters Frauen Doppelvierer C (MDA 43) zusammen mit ihrer Zweierpartnerin Annette Löffler aus Leipzig und zwei Ruderinnen aus München. Zur Streckenhälfte lagen die Vier noch knapp auf dem dritten Platz, mussten dann allerdings eine Mannschaft aus Großbritannien noch vorbei lassen und beendeten das Rennen schließlich auf dem vierten Platz von sieben Booten in einer Zeit von 3:45,58 Minuten.

Freitags morgens war früh aufstehen angesagt. Als erstes startete Sascha Ravens im Masters Männer Einer A (Mindestalter 27). Es war für ihn nach 10 Jahren sein erstes Rennen im Einer. Entsprechend war er auf der einen Seite angespannt und auf der anderen Seite neugierig wie er sich würde behaupten können. Entgegen seiner Befürchtungen gelang ihm ein gutes Rennen. Er war von Anfang an mitten drin im Geschehen und überquerte schließlich als Vierter von sechs Booten die Ziellinie, allerdings nur 25 Hundertstelsekunden hinter dem Drittplatzierten aus Tschechien. Sascha’s Zeit im Ziel: 3:48,92 Minuten.

Nur eine halbe Stunde später starteten Bernd Ravens, Wolfgang Becker, Stefan Ehrhard und Rüdiger Dingeldey im Masters Männer Doppelvierer D (MDA 50). Auch diese Bootsklasse wurde im Training etwas vernachlässigt, da man sich mehr aufs Riemenrudern konzentriert hatte. Doch die Vier ruderten ein gutes Rennen und waren von Anfang an vorne mit dabei. Sie erreichten das Ziel am Ende als Dritter von sieben Booten in einer Zeit von 3:15,04 Minuten.

Als nächstes startete wieder Gisi Taeuber in derselben Mannschaft (Frauen Doppelvierer) wie am Vortag, diesmal allerdings in der Altersklasse B (MDA 36). Technisch ruderten sie laut eigener Aussage diesmal etwas sauberer als noch donnerstags, allerdings mussten sie sich hier gegen jüngere Gegnerinnen behaupten. Zur Streckenhälfte lagen sie noch auf dem letzten Platz, aber mit Kontakt zu zwei Booten vor ihnen. Bis ins Ziel konnten sie dann noch eine Mannschaft aus Russland überholen und beendeten das Rennen so auf dem vierten Platz in einer Zeit von 3:44,88 Minuten.

Freitags mittags ging es dann für Bernd, Wolfgang, Stefan und Rüdiger wieder in der Altersklasse D an den Start, diesmal aber im Riemenvierer. Wie erwartet fanden sie sich hier technisch besser zurecht und erruderten einen souveränen zweiten Platz hinter einem starken Boot von Dynamo Moskau. Die Vier benötigten diesmal 3:18,74 Minuten für die Strecke im 5-Boote-Feld.
Um kurz vor 13 Uhr griffen nun auch Hubert und Hans-Jürgen ins Geschehen ein. Im Masters Männer Doppelzweier G (MDA 65) mussten sie unter anderem gegen ihre Partner aus dem Doppelvierer Gerhard Meuer und Peter Antony-Spies (beide Nassovia) antreten. In dem 7-Boote-Feld lagen sie zur Streckenhälfte auf dem sechsten Platz und verteidigten diesen gegen eine Mannschaft aus Japan auch bis ins Ziel. Ihre Zeit im Ziel: 4:30,73 Minuten.

Am Nachmittag war es Gisi Taeuber, die zusammen mit ihrer Zweierpartnerin Annette im Masters Frauen Doppelzweier C (MDA 43) noch einmal am Startnachen festmachte. Vom Start weg behaupteten die Beiden den dritten Platz im vollen 7-Boote-Feld. Angestachelt durch den Umstand, dass es gegen ihre beiden Mitstreiterinnen aus dem Doppelvierer ging, konnte dieser dritte Platz bis ins Ziel verteidigt werden. Den mannschaftsinternen Wettkampf gegen ihre Partnerinnen aus München konnten sie leider nicht für sich entscheiden. Die Zeit im Ziel: 4:08,96 Minuten.

Den Abend läuteten anschließend Sascha, Michael, Stefan und Rüdiger im Masters Männer Riemenvierer C (MDA 43) ein. Im 6-Boote-Feld erwischten die Vier einen guten Start und lagen zur Streckenhälfte auf dem vierten Platz. Die neben ihnen rudernden Italiener fingen 200 Meter vor dem Ziel einen Krebs, wodurch die vier Nieder/Höchster sie zwar überholen konnten, allerdings selbst einen kurzen Moment unachtsam waren und eine Boje des Albano-Systems touchierten. So mussten sie im Endspurt noch einen Vierer aus Schweden passieren lassen und beendeten das Rennen auf dem vierten Platz in einer Zeit von 3:31,09 Minuten.

Den Abschluss des Freitags bildeten Hubert und Hans-Jürgen diesmal zusammen mit Gerhard und Peter im Masters Männer Doppelvierer F (MDA 60). Da Gerhard mittlerweile in Kärnten lebt, war kein häufiges Training im Vierer möglich. Die Vier ruderten daher leider von Anfang an auf dem letzten Platz und erreichten das Ziel schließlich als Fünfte in 4:08,21 Minuten.

Samstags vormittags feierten Sascha, Michael, Wolfgang und Bernd in dieser Zusammensetzung Premiere im Masters Männer Doppelvierer C (MDA 43). Sie hatten so wirklich noch nie zusammen trainiert. Aber auch in diesem Rennen gelang ein super Start und man setzte sich von Beginn an auf den dritten Platz knapp hinter eine Mannschaft aus München. In 3:14,54 Minuten beendeten die Vier das Rennen schließlich auch auf dem dritten Platz und waren sichtlich zufrieden damit.

Gisi und Annette wollten es mittags noch einmal im Doppelzweier wissen – dieses Mal aber gegen die jüngeren Gegnerinnen der Altersklasse B (MDA 36). Zur Streckenhälfte lagen die Beiden auf dem fünften Platz von sieben Booten, mussten dann aber noch eine Mannschaft aus Magdeburg vorbei lassen und wurden am Ende Sechste in 3:59,60 Minuten.

Samstags am frühen Abend kam es dann zum Showdown. Auf dem Programm stand die Lieblings Bootsklasse der Trainingsgruppe. Im Masters Männer Achter C (MDA 43) starteten Wolfgang, Sascha, Bernd Schmid (Leipzig), Nico Seiffert (FRG Oberrad), Michael, Bernd Ravens, Rüdiger, Stefan und Steuerfrau Gisi. Laut ihrer eigenen Aussage war Gisi nervöser als bei ihren eigenen Rennen als Ruderin. Sie hatte zuvor noch nie einen Achter in einem 1.000 Meter Rennen gesteuert. Eins vorweg: Gisi hat klasse gesteuert und den Achter kerzengerade ins Ziel gebracht, was schwerer ist als es von außen aussieht.

Der Achter sprang am Start sehr gut an und zusammen mit einer Mannschaft aus Berlin setzte man sich gleich vom Rest des Feldes ab. Nach 250 Metern setzte sich allerdings auch der Achter aus Berlin von unserem Boot ab. Ca. 300 Meter vor dem Ziel hatte die Mannschaft aus Berlin ungefähr eine Länge Vorsprung und die Dritt- und Viertplatzierten aus Argentinien bzw. dem Norden Deutschlands kamen etwas näher. Gisi läutete den Endspurt ein und es ging noch einmal ein richtiger Ruck durchs Boot. Die Mannschaft aus Berlin konnte man noch etwas einholen und nach hinten den zweiten Platz endgültig und deutlich absichern. Das Ziel wurde also auf dem zweiten Platz in 3:07,93 Minuten erreicht. Die acht Ruderer und ihre Steuerfrau waren damit sehr zufrieden. Die Mannschaft aus Berlin war einfach zu stark gewesen. Das muss man auch mal neidlos anerkennen können als Sportsmann/-frau.

Am Sonntag standen wie jedes Jahr bei dieser Regatta die Mixed Rennen auf dem Programm (Frauen und Männer in einem Boot). Als erstes starteten hier Gisi und Bernd zusammen im Doppelzweier D (MDA 50). Sie erreichten das Ziel auf dem 5. Platz von sechs Booten in einer Zeit von 3:53,46 Minuten.

Da Achter rudern so einen Spaß macht, starteten Stefan, Michael und Rüdiger mit weiteren Ruderinnen und Ruderern aus Bochum, Offenbach, Karlsruhe und Norddeutschland im Mixed Achter B (MDA 36). Von Beginn an belegten sie den dritten Platz und benötigten bis ins Ziel 3:20,34 Minuten.

Den Abschluss der Regatta aus Nieder/Höchster Sicht bildeten Gisi und Bernd zusammen mit Annette und Bernd Schmid aus Leipzig im Mixed Doppelvierer C (MDA 43). In einem 6-Boote-Feld erreichten sie das Ziel als Fünfte in einer Zeit von 3:27,65 Minuten.

Abschließend ist festzuhalten, dass sich die Trainingsgruppe aus dem Westen Frankfurts super verkauft hat. Es wurden gute Platzierungen errudert, wir hatten jede Menge Spaß und sind sehr zufrieden – auch wenn es nicht zu einem Sieg gereicht hat. In der neudeutschen Geschäftssprache würde man sagen: „Tolle Performance.“

Nun beginnt langsam aber sicher die Herbstsaison mit den Langstreckenregatten und wir hoffen, das ein oder andere Mal im Achter an den Start gehen zu können. Und wer weiß wie sehr der Ehrgeiz uns gepackt hat und ob wir nächstes Jahr nicht auch wieder das ein oder andere 1.000 Meter Rennen rudern.